Fußspuren im Sand

Im Traum ging ich einst mit Christus am Strand,
Verfolgte zurück uns´re Spuren im Sand.
Durch Dornen und Dickicht, über Felsen und Steine
Fand ich stets uns´re Fährten, seine und meine.

Der Herr war bei mir, erkannte ich klar,
Wie schwer oder mühsam der Weg manchmal war.
Aber plötzlich fand ich im Sand nur mehr
Eine einzige Fußspur, tief und schwer.

Damals hatte ich Kummer und litt große Not,
Dennoch hielt ich fest an des Herrn Gebot.
“Wo warst du, Herr?”, rief ich und konnte nicht fassen,
Als ich ihn so sehr brauchte, hatte er mich verlassen?

Der Herr tröstete mich, “Du warst niemals alleine.
Jene einzige, tiefe Fußspur, ist meine.
In der bittersten Zeit, voller Schmerzen und Plagen
Siehe – hier habe ich dich getragen.”

Doris Pikal